Wenn viele kleine Ängste sich verbinden - und wie man ihnen begegnen kann

Wenn viele kleine Ängste sich verbinden - und wie man ihnen begegnen kann


Angst in Zeiten von Corona. Ein Gewinn, ein Verlust oder völlig normal?

Die letzten Tage haben mir immer mal wieder gezeigt, dass das Thema Angst auch an mir nicht spurlos vorbei geht. Es gibt immer diese Augenblicke, an denen man sich fragt, wie sich diese ganzen Puzzlestücke irgendwann wieder zusammen setzen lassen, zu dem was wir als normales Leben ansehen. Nicht, dass ich glauben würde das normale Leben - wie wir es kannten - jemals wieder erleben zu können. Aber die neue Normalität wird sich irgendwann einstellen und ihrem Namen alle Ehre machen und einfach normal sein. Wir werden uns vielleicht zurückerinnern an damals, als man noch dieses machte und jenes.

Aus einem anderen Winkel betrachtet eröffnet die Angst aber auch Überlegungen, die man sonst nie anstellen würde. Ich habe mit Frau und Familie bereits die Szenarien durchgespielt, die eine Zusammenführung unserer Haushalte aufgrund eines finanziellen Kollapses notwendig machen würden. Nach der Überlegung und der Klärung, ob dass auch alle mitmachen würden, war die Angst überwunden und hat zudem eine nachhaltige Klarheit mit sich gebracht: Das Leben geht weiter.

Ich kenne aber auch Menschen, die in diesen Zeiten zu einem emotionalen Häufchen Elend zusammensinken. Kommt man dann ins Gespräch und versucht die Ängste zu hinterfragen, sind es zum Teil "nur" viele kleine Ängste, die einfach nicht aufgelöst werden können, weil das Thema Perspektive in Zeiten von Corona eine positive Betrachtung von anderen Bereichen einfach nicht zulässt. 

Es geht um die kleinen Ängste, die man meiner Meinung und auch Erfahrung nach damit aus der Welt schaffen kann, zu kommunizieren und sich den Ängsten zu stellen. Man kann ein Problem angehen. Man kann eine Alternative suchen. Indem man sich mit dem zufrieden gibt was man hat und seine Einstellung überdenkt u.a. zu Geld und Ansehen. Schon mal Yoga gemacht? Schon mal meditiert? Schon mal ein Instrument gelernt? Ein Bild gemalt? Einige werden jetzt sagen, dass das ja nur Ablenkung sei - ja, okay. Ablenkung von Themen die Angst machen sind sofern sie gestaltet passieren gewiss etwas Gutes. Was ist denn wirklich wichtig? Mit fehlt der Sportverein, das Meer und das Treffen und die Zeit mit Freunden und Familie. Alles Themen, die ich auch machen könnte, wenn ich so "wohlhabend" wäre, wie meine Oma es in ihren jungen Jahren (nicht) war.

Angst vor der Einsamkeit. Trotz oder gerade wegen der Maske grüße ich aktiv alle Menschen, die ich auf der Straße oder im Supermarkt treffe. Bei uns heißt das Moin. Zeigt den anderen Menschen ruhig, dass sie nicht allein sind und ärgert euch nicht, wenn sie nicht antworten, denn es gibt auch welche, die alleine sein wollen. Aber wechselt ruhig mit einer Person auch mal ein paar Worte, wenn es sich ergibt. Ruft den Nachbarn mal an. Der alte Freund, mit der man.... weswegen nochmal, seit Jahren nicht mehr gesprochen hat. Veränderung ist Fortschritt.

Und dann ist da noch die Angst sich anzustecken. Ja, die Gefahr besteht. Es besteht aber auch die Gefahr sich anzustecken, wenn man keine Angst davor hat, weswegen die Lösung hier in meinen Augen ganz einfach ist. Angst lohnt sich nicht. Achtsamkeit und Verhaltsanpassungen kann ich selbst bestimmen, genau wie meine Einstellung zu einem Thema, wenn ich denn darüber nachdenke.

Und zu guter Letzt. Es gibt zahlreiche Angebote, die Menschen mit Sorgen und Problemen eine Hilfe sein können. Eine Depression ist eine Krankheit und gehört in ärtzliche Behandlung. Keiner muss Themen alleine lösen, bzw. eine Idee haben, wie und ob etwas zu lösen ist.

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