800 qm - die Fläche, die zu Öffnungsdiskussionen führt

Donnerstag, und da Tage und Datumsangaben in meiner Welt in den letzten Wochen etwas durcheinander geraten sind, Donnerstag, der 800 m² Tag.

Und wer hätte es gedacht? All die, die in einem Geschäft arbeiten, das > = 800 m² ist, finden den Tag nicht gelungen. Das kann ich sehr gut verstehen.
"Der Supermarkt, der Baumarkt, der Autohändler - trotz größerer Fläche dürfen die aufmachen. Beim Supermarkt kann ich es ja noch verstehen, die verkaufen ja auch Lebensmittel. Bei der Autobranche wird mal wieder eine Ausnahme gemacht." Eine Aussage, die heute irgendwo so stattgefunden hat.

Sowohl über die Grundflächen-Idee, als auch über die ausgewählten Branchen kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein. Und das jede betroffene Branche sich meldet, ist ja auch mehr als verständlich.

Aber wie sieht denn die optimale Lösung für den derzeitigen Zustand aus? Gibt es das in so einer Situation überhaupt, das Optimum?
Nein, es gibt kein Optimum. Es gilt die Corona-Situation zu überstehen. Es gilt da gesund rauszukommen. Damit das passiert werden allgemeine Vorgaben aufgrund der bestehenden Gesetze auf Länderebene umgesetzt. Einige erscheinen unpopulär, andere überzogen und unfair.

Welche Maßstäbe gelten in einer "Notstandsituation", die gerade zwar nicht ausgerufen wurde, aber dennoch besteht? Ist dieses der Zeitpunkt, an dem der Bürger seine Bürgerrechte, seine Grundrechte, seine freiheitlichen (!) Grundrechte vor einem Gericht einklagen sollte, um beispielsweise wieder demonstrieren zu dürfen?
Ich denke nicht, dass der Zeitpunkt der richtige ist. Ich denke, dass gerade jetzt die Bürgerpflicht in den Vordergrund gehört, die die Grundsubstanz für die Bürgerrechte bildet. Die erste Bürgerpflicht ist es Ruhe zu bewahren. Danke Opa für diese Weisheit.

Also bewahren wir Ruhe. Und denken wir darüber nach, warum es zu diesen Einschränkungen kommt. Einschränkungen in unserem Tagesablauf. Einschränkungen bei existentiellen Tätigkeiten, die unseren Lebensunterhalt sichern. Einschränkungen in einem noch nie da gewesenem Umfang.

Die Einschränkungen sind dazu da, unsere Gesellsellschaft, das Leben der einzelnen Mitmenschen und unsere Gesellschaftsform wie wir sie kennen zu schützen. Es ist keine Schikane für Menschen, die in Läden > = 800 m² arbeiten. 


Egal welche Branche, welche Flächenangabe, welche Begrenzung festgelegt worden wäre, es hätte immer zu einer immensen Reaktion geführt - nur bei anderen Menschen. Und nun bitte ich nochmals um die persönliche Meinungsbildung von jedem, ob das Ergebnis ohne irgendeine Begrenzung zu einer besseren Zukunft für ... wen auch immer führen würde.

Schicksal ist das Glück, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Schicksal kann es sein, zu diesem Zeitpunkt keine falsche Entscheidung zu treffen. Schicksal ist aber auch das Pech, am falschen Ort zur falschen Zeit zur sein. Dann eine richtige Entscheidung zu treffen ist das, was jeder will.

Das Leben wie ich es kennenlernen durfte, wie ich es selbstverständlich jeden Tag gelebt habe, ist vorbei. Wir starten ins Jahr 1 nach Corona. Und ich persönlich bin sehr froh, dass das Schicksal mir den Ort beschieden hat, an dem ich heute bin.

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